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Diagnose Abszess – was nun?
Wurde die Diagnose Abszess gestellt, wird in der Regel sofort über die Behandlungsmethode gesprochen. Grundsätzlich gibt es verschiedene Therapieformen die bei Abszessen angewandt werden, leidet der Patient jedoch unter starken Schmerzen oder ist er durch den Abszess in seiner Alltagsgestaltung beeinträchtigt, wird in der Regel die chirurgische Eröffnung des Eiterherdes eingeleitet. Die Art der Behandlung ist von mehreren Faktoren abhängig, die Größe des Abszesses spielt ebenso eine Rolle wie die betroffene Körperstelle und eventuelle Begleitsymptome. Bei Abszessen im Gesicht ist beispielsweise besondere Vorsicht geboten, da die Gefahr besteht, dass sich der Eiter ins umliegende Gewebe entleert und von dort aus in die Blutbahn gerät.
Verschiedene Behandlungsmethoden bei einem Abszess – die chirurgische Entfernung
Ein großer, schmerzhafter Abszess wird fast immer von einem Chirurgen geöffnet, um die Schmerzen des Patienten sofort zu lindern und den Eiter aus dem Körper zu entfernen. Der Eingriff kann je nach Körperstelle in lokaler Anästhesie oder in einer Kurznarkose durchgeführt werden. Der Arzt öffnet die Abszesshöhle mit einem recht kleinen Schnitt und lässt zunächst den Eiter abfließen. Im Anschluss wird die Wunde gesäubert und eine Drainage gelegt, damit Wundsekret und Blut abfließen können. Die Wunde wird nicht vernäht, um eine Neubildung des Abszesses zu verhindern. Je nach Abszessgröße kann es zwischen zwei und sechs Wochen dauern, bis die Wunde komplett zugewachsen ist und sich neue Haut gebildet hat. Während der Heilungsdauer raten viele Ärzte dazu, die Abszesshöhle regelmäßig mit klarem Wasser auszuspülen, um auf diese Weise Bakterien und Schmutz zu entfernen. In vielen Fällen wird nach der chirurgischen Abszessbehandlung ein Antibiotikum gegeben.
Die medikamentöse Behandlung eines Abszesses
Ein kleiner, wenig schmerzhafter Abszess kann oftmals noch mit Hilfe eines Antibiotikums behandelt werden. Wird der Abszess rechtzeitig erkannt und medikamentös behandelt, kann unter Umständen auf die Eröffnung des Eiterherdes verzichtet werden. Die Behandlung mit einem Antibiotikum ist nur dann möglich, wenn der Arzt keine Gefahr sieht, dass sich der Eiter des Abszesses in das umliegende Gewebe entleeren könnte. Bei Abszessen im Gesicht wird häufig auf den chirurgischen Eingriff verzichtet, um der Bildung von Narben vorzubeugen. Hier sind dann hoch dosierte Antibiotika das Mittel erster Wahl, allerdings werden Patienten mit einem Gesichtsabzess häufig mit einem kompletten Sprech- und Kauverbot belegt, um die Gefahr zu verringern, dass sich der Abszess ins Gewebe oder die Blutbahn entleert und auf diesem Weg ins Gehirn gelangt.
Was sollte bei der Abszessbehandlung immer vermieden werden?
Ob Pickel, Furunkel oder Abszess, viele Menschen neigen dazu, Veränderungen der Haut erst einmal selbst behandeln zu wollen. An einem Abszess sollte der Betroffene keinesfalls selbst manipulieren, da jederzeit die Gefahr besteht, dass sich der Eiter im Gewebe ausbreitet, weitere Abszesse durch Ansteckung entstehen oder gar eine Blutvergiftung ausgelöst wird, wenn der Eiter in die Blutbahn gelangt. Da ein Abszess mit starkem Druckschmerz einher geht, verspüren viele Betroffene den Wunsch einer sofortigen Entleerung des Eiters und versuchen unter Umständen dies durch drücken oder aufstechen zu erreichen. Ein solches Vorgehen kann lebensgefährliche Komplikationen mit sich bringen und sollte unbedingt unterbleiben. Sollte ein Abszess am Wochenende oder Feiertag auftreten und zu starken Beschwerden führen, ist der Gang in die Notaufnahme eines Krankenhauses der richtige Weg, im Ernstfall wird eine Abszesseröffnung auch vom Notdienst durchgeführt.