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Medikamentöse Behandlung eines Abszesses, welche Methoden gibt es?
Wenn ein bestehender Abszess mit Medikamenten behandelt werden soll, darf der Leidensdruck des Patienten noch nicht so hoch sein, denn stark entzündete Abszesse sind oft so schmerzhaft, dass nur die chirurgische Eröffnung Abhilfe schaffen kann. Es gibt verschiedene Möglichkeiten einer medikamentöse Behandlung, bei kleineren, wenig schmerzhaften Abszessen wird oftmals zunächst eine Zugsalbe verordnet, die regelmäßig auf die entzündete Stelle aufgebracht werden muss. Die Wirkungsweise einer Zugsalbe ist simpel, kann aber in einigen Fällen sehr effektiv sein. Der Wirkstoff in der Salbe soll vorhandenen Eiter an die Hautoberfläche ziehen und dafür sorgen, dass der Abszess sich von allein öffnet und der Eiter abfließt. Bei tief liegenden Abszessen ist Zugsalbe in der Regel wirkungslos, nur bei oberflächlichen Entzündungen kann die Salbe als alleinige Behandlung ausreichend sein.
Antibiotische Behandlung bei einem Abszess
Eine weitere Möglichkeit, einen Abszess medikamentös zu behandeln, ist die Gabe eines Antibiotikums. Da ein Abszess von Bakterien ausgelöst wird, greifen Antibiotika zur Behandlung der Entzündung meist innerhalb weniger Tage und die Schmerzen des Betroffenen werden gelindert. Die Behandlung mit Antibiotika wird allerdings meist in Kombination mit einer chirurgischen Behandlung angewandt, da Personen mit einem Abszess am Körper oft unter Fieber und starken Schmerzen leiden. Bei einem Abszess innerhalb des Körpers wird die antibiotische Behandlung ebenfalls in Kombination mit einem chirurgischen Eingriff eingeleitet, auf die Entfernung eines im Körper liegenden Eiterherdes kann allerdings meist nicht verzichtet werden.
Weitere Abszessbehandlungen mittels Medikamenten und Hausmitteln
Grundsätzlich raten Mediziner davon ab, einen Abszess mit Hausmitteln zu behandeln und auf den Arztbesuch zu verzichten. Insbesondere die Manipulation an der entzündeten Körperstelle kann zu einer Gefahr für den Betroffenen werden, wenn Bakterien in die Blutbahn geraten und möglicherweise eine lebensbedrohliche Blutvergiftung auslösen. Wenn der Arzt nicht sofort eine Eröffnung des Abszesses anordnet, gibt es einige Möglichkeiten die Schmerzen mit Hilfe von Medikamenten zu lindern, besonders bewährt haben sich frei verkäufliche Produkte mit den Wirkstoffen Paracetamol oder Ibuprofen. Zur Reifung eines sehr oberflächlichen Abszesses kann es hilfreich sein, wenn feuchte, aber gewärmte Tücher auf die Entzündung gelegt werden. Bei einer starken Schwellung kann auch die Verwendung von kühlen Umschlägen hilfreich sein, um die betroffene Stelle zum Abschwellen zu bringen. Sollte sich der Abszess zwischenzeitlich von selbst öffnen, sollte der Arzt aufgesucht werden, damit die Wundhöhle fachgerecht ausgespült und versorgt werden kann.
Wann ist die medikamentöse Therapie abzubrechen?
Wird der Abszess mit Hilfe von Medikamenten behandelt, sollte spätestens nach einem Zeitraum von drei bis sieben Tagen eine deutliche Besserung und ein Rückgang der Entzündung zu verzeichnen sein, da die verabreichten Präparate ansonsten nicht anschlagen. Die Therapie mit Medikamenten sollte nicht eigenmächtig abgebrochen werden, allerdings muss der Betroffene einen Arzt aufsuchen, sobald er unter hohem Fieber leidet und sich ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl einstellt. In diesem Fall besteht der Verdacht auf eine Ausbreitung der Entzündung und es kann unter Umständen eine sofortige, chirurgische Behandlung erforderlich sein. Wurde bereits eine antibiotische Therapie eingeleitet, kann diese vom Arzt abgebrochen werden, wenn keine ausreichende Besserung eintritt. Eventuell ist auch ein Wechsel des Medikaments erforderlich, da die Möglichkeit einer Resistenz des Erregers auf einige Wirkstoffe besteht.